Gerade wenn man seine Bilder am Computer anschaut, vergrößert und bearbeitet, ist euch an den Rändern bestimmt schonmal ein komischer farbiger Schleier aufgefallen. Diesen nennt man „chromatische Aberration (CA)“ und ist als Abbildungsfehler optischer Linsen zu verstehen.

Eine chromatische Aberration ist einfacher erklärt, als sich der Name anhört. Übersetzt würde es einfach so etwas wie „abkommen/abschweifen der Farbe“ bedeuten. Grundlegend sei zu erwähnen, dass in einem Objektiv verschiedene Linsen zum Einsatz kommen. Trifft Licht durch eine Linse wird dieses gebrochen und teilt sich entsprechend der Wellenlänge unterschiedlich auf. Die Auffächerung eines weißen Lichtstahls in die bekannten Regenbogenfarben wird auch Dispersion genannt. Um noch etwas weiter auszuholen steht die folgende Frage im Raum:

Was ist Licht überhaupt?

Licht ist einfach der sichtbare Teil des elektromagnetischen Spekturms. Das menschliche Auge kann Wellenlängen zwischen ca. 400nm – 780nm wahrnehmen und somit Helligkeit und Farbe. Jede Farbe hat somit ihren eigenen Wellenlängenbreich, die in einander übergeben und nicht klar abzugrenzen sind. Violett liegt somit z.B. im Bereich von ca. 380nm – 420nm, dann kommt blau im Bereich von ca. 450nm, gefolgt von grün, das bei um die 530nm liegt usw. Das ganze endet bei rot (ca. 650nm – 780nm. Im Anschluss kommt das nicht mehr sichtbare Infrarot-Licht (bekannt von der TV-Fernbedienung). Blaues, kurzwelliges Licht wird in der Regel stärker gebrochen als langwelliges Licht, wie z.B. rot.

KLEINER LIFEHACK: 

Ihr könnt dieses Licht dennoch sichtbar machen, indem ihr die Fernbedienung in eure Smartphone Kamera haltet und eine Taste drückt.

Farblängsfehler

Durch die Lichtbrechung und die unterschiedlichen Wellenlängen werden diese nicht gemeinsam gleich scharf auf dem Sensor abgebildet, sondern liegen davor oder dahinter. So entstehen magentafarbene Farbfehler (auch Farbsäume genannt) vor der Schärfe-Ebene und blau-grünliche hinter der Schärfe-Ebene. Diese chromatische Aberration wird auch Farblängsfehler genannt und ist stärker ausgeprägt, je offener die Blende ist.

Farbquerfehler

Diese Art von Fehlern entsteht häufig an Umrissen von Objekten. Die Farben sehen aus, als ob diese seitlich verschoben sind. Farbquerfehler sind in der Bildmitte nicht sichtbar und treten häufig an Bildrändern auf. An den harten Kanten sind dann rot/blau/gelbe/grünliche Verfärbungen zu sehen. Zudem wird dieser Fehler durch hohe Kontraste und wenig Licht weiter begünstigt. Im Nachhinein können solche Bildfehler jedoch per Software etwas korrigiert werden.

Vermeiden von chromatischen Aberrationen

Chromatische Aberrationen entstehen, wie schon erwähnt, wenn Licht falsch gebrochen wird. Dies hängt von der Qualität der Linsen ab, kann aber nicht ganz vermieden werden. Farblängsfehler können verringert werden, indem man das Objektiv etwas abblendet. Das bedeutet, dass du eine kleinere Blendenöffnung wählst, also einen größeren Blendenwert (von z.B. F2.4 auf F4) einstellst. Auch kann ein apochromatisches Objektiv (APO) genutzt werden. Die Linsen solcher Objektive bestehen aus anderen Glassorten, sind aber deutlich teurer.

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